Die wohl häufigste Beschwerde in unserer Gesellschaft ist die durch zu süße, zu fettige, ballaststoffarme Kost hervorgerufene chronische Obstipation, im Volksmund „Verstopfung“. Diese lässt sich ernährungstherapeutisch aber sehr gut behandeln! Dennoch gibt es natürlich eine Reihe weiterer Erkrankungen wie Reflux/Sodbrennen, Gastritis/Magenschleimhautentzündung, Magengeschwür (Ulcus), Reizmagen, Reizdarm und die rein funktionellen Beschwerden, bei welchen augenscheinlich erst einmal organisch nichts vorliegt. Oft handelt es sich auch um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (z.B. gegen Laktose, Fruktose oder Sorbit). Leiden Sie schon länger (ohne es zu wissen) an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit, kann sich noch eine Dünndarmfehlbesiedlung/Dysbiose – eine sogenannte „SIBO“ – dazu gesellen. Diese kann zu chronisch lästigen Beschwerden, wie Blähungen, Flatulenz, Bauchkrämpfen und weichem Stuhl/Durchfall führen. Bei all diesen Erkrankungen sind Sie bei mir in guten Händen. Denn all diese Magen- und Darm-Erkrankungen kann man über die Ernährung therapieren!
Dann gibt es noch die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), zu welchen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zählen. Die Patienten stehen unter starkem Leidensdruck und weisen meist zudem eine Mangelernährung auf. Diese gilt es unbedingt ernährungstherapeutisch zu behandeln. Auch hier hat man es vermehrt mit den erwähnten Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu tun. Falls Sie unter eine CED leiden, nehmen Sie unbedingt ernährungstherapeutische Hilfe in Anspruch, denn auch den Symptomen der CED kann man ernährungstherapeutisch gut entgegenwirken.
Ein gesunder Darm bringt Wohlbefinden und Lebensqualität!
Wenn Sie unter einer der genannten Erkrankungen leiden, wissen Sie sicher: Ein gesunder Darm ist nicht nur für Wohlbefinden sondern auch für eine gute Lebensqualtität unerlässlich.
Mittlerweile weiß man immer mehr über die Auswirkung von Darmerkrankungen und unserer Ernährung auf das Mikrobiom (früher „Darmflora“). Man weiß, dass der Darm über verschiedene Kommunikationswege (wie die Ausschüttung von Hormonen) mit dem ganzen Körper in Verbindung steht. So gibt es beispielsweise eine „Darm-Hirn-Achse“ und die Forschung ist noch lange nicht am Ende Ihrer Erkenntnisse, was die Rolle der Darmgesundheit anbetrifft. Vor allem in der Mikrobiomforschung gibt es immer wieder überraschende und interessante Ergebnisse! Hätten Sie gewusst, dass der Darm sogar für unsere psychische Gesundheit eine Rolle spielt und sogar Depressionen mit dem Darm bzw. Mikrobiom darin in Verbindung gebracht wird oder dass 80% unseres Immunsystems im Darm sitzen? Unglaublich oder?
Bei allen Magen-Darm-Erkrankungen können tendentiell Mangelerscheinungen an bestimmten Nährstoffen auftreten, die aber essentiell für uns sind! Auch diese Mangelzustände können ihr Wohlbefinden und Ihre Lebensqualität beeinflussen (Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelkrämpfe usw.)
Wie kann eine gesunde Ernährung bei Magen-Darm-Problemen helfen?
In der Ernährungstherapie haben wir zunächst verschiedenen Optionen, auf die Symptomatik der jeweiligen Erkrankung einzuwirken und so Besserung und damit eine höhere Lebensqualität hervorzurufen. So kann man bei einem Reflux beispielsweise durch die gezielte Kombination der Makronährstoffe Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate das „Aufsteigen“ der Magensäure gut kontrollieren und so auch verhindern, dass sich Folgeerkrankungen wie das „Barrett-Syndrom“ entwickeln.
Beim Reizdarm kann man entsprechend der Symptomatik – da es einen „Durchfalltyp“ und einen „Verstopfungstyp“ gibt – die Ernährung anzupassen und eventuell an die Einnahme von Probiotika denken. Je nachdem, mit welchen weiteren Diagnosen Sie vom Arzt kommen, gilt es die Ernährung entsprechend anzupassen. Es gibt nie nur eine Option und das Wichtigste überhaupt ist, dass die Ernährungsumstellung bei Magen-Darm-Problemen entsprechend Ihrer Vorlieben und Gewohnheiten geschieht. Also immer in Kommunikation zwischen mir, dem Ernährungstherapeuten und Ihnen. Auch an Ihren Alltag muss die Ernährung angepasst sein. Denn eine Ernährungsumstellung, die nicht umsetzbar ist, macht keinen Sinn! Da Sie diese auf Dauer nicht durchführen werden.
Was man sonst so alles mit der richtigen Ernährungsweise bei Magen-Darm-Erkrankungen tun kann:
- Symptomverbesserung bei Reflux, Blähungen, Bauchkrämpfen, Flatulenz, Fettstühlen
- Regulierung von Durchfall und Verstopfung
- Ausgleich von Mangelzuständen an Vitaminen und Mineralstoffen
- Beeinflussung der Mikrobiota: Förderung guter Darmbakterien, „Aushungern“ symptomverursachender Darmbakterien und Pilze
- Reduktion von Entzündungen
- Erhöhung der Nährstoffaufnahme
- Stärkung des Immunsystems und damit verminderte Infektanfälligkeit
Sie sehen also: Insgesamt kann eine gesunde bzw. die richtige, individuelle Ernährung bei Magen-Darm-Problemen wie einem Reizdarm viele Vorteile bieten, die zur Verbesserung des Wohlbefindens beitragen können. Doch: Jeder is(s)t anders – daher ist es ratsam, einen Arzt und einen Ernährungsexperten, der sich mit Magen-Darm-Erkrankungen auskennt, an seiner Seite zu haben. Damit erreichen Sie langfristige Symptombesserung und – je nach Erkrankung – auch Heilung.
Um welche Erkrankung des Magen-Darmtraktes es sich auch handelt, nehmen Sie Kontakt mit mir auf – ich helfe gerne!