von Simone P.
Diplom-Ökotrophologin

WER bitte ist der „innere Schweinehund“?

Ohne Dich jetzt mit Geschichte zu „nerven“: Der Begriff des inneren Schweinehundes entstand ursprünglich in der Studentensprache des 19. Jahrhunderts! Dort galt es als Schimpfwort und entsprang dem bei der Wildschweinjagd eingesetzten Sauhundes, der die Schweine ermüden, festhalten, in die Enge treiben sollte.

Heute wird der Begriff innerer Schweinehund umgangssprachlich verwendet für den inneren Widerstand oder die Trägheit, die uns davon abhält, bestimmte Aufgaben zu erledigen oder Ziele zu erreichen. Es ist das Gefühl der Unlust, der Bequemlichkeit oder der Selbstsabotage, das uns davon abhält, Dinge anzupacken oder positive Veränderungen in unserem Leben vorzunehmen. Achtung: Obwohl und diese Veränderungen oft guttun würden und wir die Möglichkeit und Freiheit dazu hätten!

Im Kontext des Abnehmens bezieht sich der innere Schweinehund darauf, dass wir uns oft schwer damit tun, uns gesunde Ernährungsgewohnheiten anzueignen oder regelmäßig Sport zu treiben. Es ist der Teil von uns, der nach Ausreden sucht, die geplanten Übungen zu verschieben, der Versuchung von ungesundem Essen nicht widerstehen kann oder sich in Zeiten der Herausforderung zurückzieht, anstatt durchzuhalten. Regelmäßig zu Neujahr, dem „Fest der Schweinehunde“ verspeist er genüsslich unsere gerade gefassten Vorsätze und lässt diese schnell verblassen. Warum ist das nur so? Man schätzt ca. 80 % von allem, was wir den lieben langen Tag tun, ist durch automatisierte Abläufe – oder auch Gewohnheiten und Routinen – strukturiert. Ansonsten könnten wir unseren Alltag gar nicht schaffen. Stell Dir vor, Du müsstest jedes Mal wieder neu überlegen, wie Zähne putzen geht und all die anderen Dinge. Nicht auszumalen, oder? Und eben diese Gewohnheiten und Routinen, die wir oft (je nachdem, wie lange wir eine Sache schon machen/können) mehrmals am Tag wiederholen, lassen sich gar nicht so leicht ändern. Genau da kommt der „innere Schweinehund“ ins Spiel, der uns daran hindern will, etwas zu ändern. Denn er unterscheidet nicht dazwischen, was „gut“ oder „schlecht“ für uns ist! Er hat Angst vor Veränderung!

Um erfolgreich den inneren Schweinehund zu überwinden, ist es wichtig, Selbstmotivation, Disziplin und positive Gewohnheiten zu entwickeln, um unsere Ziele zu erreichen und positive Veränderungen in unserem Leben umzusetzen. Doch schauen wir uns doch erst einmal an, was der Schweinehund so drauf hat….

WELCHE Tricks benutzt der Schweinehund?

Infografik: Der Schweinehund-Charakter

Die „Tricks“ des inneren Schweinehundes beim Abnehmen (und auch sonst!) sind letztlich die Ausreden, die er sich einfallen lässt, um etwas NICHT zu ändern, denn davor hat er Angst!

  1. Zeit: „Ich habe keine Zeit“ ist wohl die meistgenutzte Ausrede. Aber: wir alle haben nur 24 Stunden am Tag. Sicher hast Du viel zu tun. Es ist letztlich aber eine Frage der PRIORITÄT, Sicher, einmal ist kein Mal – es ist aber die Summer der „kein Mal“, die über das Jahr zusammenkommt und Dein Gewicht oder Gesundheitszustand bestimmt! Was, wenn Du morgen einen Herzinfarkt hast – ohne Dir Angst machen zu wollen! Dann hast Du plötzlich sehr viel Zeit für Deine Gesundheit……
  2. Informationsflut: Da „Dr. Google“, Insta und Co. ja eine Vielfalt von Informationen zum Thema Abnehmen und Gesundheit generell zur Verfügung stellt, ist der Schweinehund auch immer darauf bedacht, gegensätzliche Informationen zu finden, eine Ausrede wie „Diäten funktionieren sowieso nicht“. Und schon fühlt man sich bestätigt, bei den alten Gewohnheiten zu bleiben!
  3. Unverbindliche Ziele: Silvester – das Fest der Schweinehunde und der unverbindlichen Ziele. Aussagen wie, „ich muss jetzt endlich abnehmen“ oder „nächstes Jahr mache ich mehr Sport“ sind ein gefundenes Fressen für den Schweinehund. Welche Strategien DU einsetzen kannst,, damit es klappt, zeige ich Dir weiter unten.
  4. Verzögerungstaktik/Aufschieberitis: Es gibt wirklich gerade wichtigere Dinge zu tun! Putzen, Wäsche waschen und und und….Damit macht sich der Schweinehund die Leine länger!
  5. Negative Effekte sind zu langfristig: Wir können unseren Körper sehr lange mit „Mist“ füttern, ohne gesundheitlich negative Effekte, wie einen erhöhten Blutzucker oder Cholesterinspiegel zu bekommen. Mit dem Gewicht ist das schon etwas anders, lässt sich aber mit weiten Klamotten auch ignorieren. Die Folgen Deines jetzigen Verhaltens in Punkto Ernährung, Bewegung, Stress wirst Du erst später merken. Dem Schweinehund schmeckt das Stück Torte JETZT einfach zu gut! Wer denkt da schon an später?
  6. Eine falsch-optimistische Schlussfolgerung: Hier nutze ich mal einen Schwank aus meiner Jugend: Meine Oma hat ihr Leben lang keinen Salat, kein Gemüse und kein Obst gegessen – ehrlich! Und ist 98 geworden! Kann ich deshalb davon ausgehen, dass auch ich nur Spätzle (sie war Schwäbin, übergewichtig und hat Süßes geliebt) und Maultaschen essen kann, und auch 98 werde? NEIN! Genauso ist das mit dem Opa, der sein Leben lang zwei Schachteln raucht und 100 wird! Dennoch kannst DU mit 50 einen Herzinfarkt bekommen – man schaut nicht rein!
  1. Zu wenige Erfolgserlebnisse: Du fängst mit einer Diät an und hast nach zwei Wochen noch keine 5 Kilo abgenommen, sondern 0,5 kg. Der Schweinehund redet Dir ein, dass das sowieso alles nichts bringt. Wenn Du aber dran bleiben würdest, wiegst Du nach 10 Monaten 10 Kilo weniger – wenn Du Dir ganz viel Zeit lässt. Nicht schlecht, oder? Nach 10 Diäten hast Du immer wieder zugenommen? Dann hilft die neue Taktik doch auch nichts, sagt der Schweinehund. Das ist ein absoluter Fehlschluss! Du hast nur noch nicht das RICHTIGE gefunden – genau DAS lernst Du in meiner Beratung! Buche hier ein Infogespräch!
  2. Negative Konsequenzen: Beispiele dafür sind „Gesunde Ernährung ist zu teuer“ (wobei das gar nicht stimmt!), „zum Frühstücken muss ich ja früher aufstehen, mein Schlaf ist mir wichtiger“ (was auch wichtig ist, aber geh doch früher ins Bett 😉
  3. Der Sündenbock: Der Mensch fühlt sich besser, wenn jemand oder etwas anderes Schuld ist! So sind wir einfach gestrickt! „So wie das heute regnet, kann ich nicht joggen gehen“, „mein Mann muss zunehmen und ich koche für ihn, bei dem Essen kann ich nicht abnehmen“, „Meine Kinder brauchen Essen zum Wachsen und dauernd liegt Süßes herum, manchmal stopfen sie es mir in den Mund“ – ich glaube, Du verstehst, was ich meine 😀(PS: Das sind Ausreden meiner Kunden, keine erfundenen!)
  4. Soziale und familiäre Normen: Auch unsere soziale Umgebung und kulturelle Normen können uns dazu verleiten, ungesunde Essgewohnheiten beizubehalten oder sich weniger auf körperliche Aktivitäten zu konzentrieren. Der Kollege bringt zum Beispiel immer Süßes mit ins Büro oder Deine Familie redet Dir ein, dass Du es doch eh wieder mal nicht schaffst und wieder zunimmst? Quatsch! Glaub an Dich und zeige es Ihnen!
  5. Perfektionismus: Du bist an einer Sache immer so lange dran, bis diese perfekt ist. Und kommst nicht zu den anderen Dingen (wie Deine Ernährung umzustellen), die vielleicht genauso wichtig wären? Eine perfekte Ablenkung und ein gefundenes Fressen für den inneren Schweinehund – die Aufschieberitis lässt grüßen!

Ich könnte noch viele dieser Ausreden anführen, aber ich glaube, Du verstehst langsam wie Dein Schweinehund tickt. Gerne kombiniert er übrigens auch verschiedenste Tricks!

Um den inneren Schweinehund erfolgreich zu überwinden, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, welche Stolpersteine und Herausforderungen auftreten können, und seine eigenen Strategien zu entwickeln, diese zu überwinden. Das Einrichten realistischer Ziele, das Schaffen einer unterstützenden Umgebung, die Bewältigung von Stress auf gesunde Weise und das Ersetzen negativer Selbstgespräche durch positive Verstärkungen können dazu beitragen, den inneren Schweinehund zu besiegen und den Weg zum erfolgreichen Abnehmen zu ebnen. Im folgenden Abschnitt findest Du so ziemlich ALLE Strategien – suche Dir die raus, bei welchen Du Probleme hast!

WELCHE Strategien / Gegenmaßnahmen helfen, den inneren Schweinehund zu überwinden?

Es gibt verschiedene Strategien, um den inneren Schweinehund beim Abnehmen an die Leine zu nehmen:

  • Treffe eine Entscheidung: Eine klare innere Entscheidung zu treffen ist das A und O zur Veränderung! Bestenfalls sollte die Motivation dafür natürlich von DIR selbst kommen. Um Dir die Entscheidung zu erleichtern, kannst Du folgendes tun: Schreibe Dir einmal die Vorteile Deiner Veränderung auf, überlege Dir wo Du mit Veränderung in 6 Monaten sein wirst! Daneben schreibst Du Dir die Nachteile auf, wenn Du nichts veränderst. Wie viel mehr wirst Du vielleicht wiegen in 6 Monaten, wie wird es Dir gehen? So lässt sich meist sogar der Schweinehund überzeugen! Bewahre Dir Deine Notizen unbedingt für später auf!
  • Beginne SOFORT: Der beste Tag, etwas zu ändern, ist immer HEUTE. Egal, mit was Du anfängst! Wenn Du nach 3 Tagen nicht angefangen hast, wird die Wahrscheinlich für die Umsetzung immer geringer (wurde in Studien herausgefunden!)
  • Gib Deinem Schweinehund einen Namen! Das ist KEIN Witz. Denn es bringt nichts ihn zu bekämpfen – je mehr Du das tust, umso gnadenloser wird er kläffen! Er wird immer ein Teil von Dir sein! Also freunde Dich besser mit ihm an, verhandle mit ihm und besänftige ihn – statt ihn vom Platz zu verweisen! Wenn Du ihn verstehen lernst und merkst, dass er es gut mit Dir meint, wird er Dich unterstützen! Denn die Oberhand über Deine Entscheidungen hast immer noch Du, nicht er!
  • Habe Spaß! Spaß sichert Dir das Dranbleiben an einer Sache. Eine Verhaltensänderung ohne Spaß ist schwieriger. Gib Dir die Chance, die Sache auszuprobieren. Ich verspreche Dir, in meinen Coachings mache ich es Dir mit den entsprechenden Unterlagen so einfach wie möglich! Und wenn die ersten Erfolge sichtbar und spürbar werden, bleibt der Spaß und die Motivation von selbst! Spaß wirst Du dann haben, wenn Du Dich nicht überforderst und die Umstellung Schritt für Schritt machst (siehe Teilziele).
  • Klare und erreichbare Ziele: Am besten setzt Du Dir Ziele mit der SMART-Methode. Deine Ziele müssen spezifisch, messbar, realistisch, attraktiv und terminiert sein. Hört sich zu kompliziert an? Aber es wirkt! In jeder Beratung mache ich eine solche Zielsetzung mit Dir!
  • Setze Dir Teilziele! Unterteile Dein Vorhaben in kleine, machbare Schritte. Sonst quatscht Dir der Schweinehund immer dazwischen! Denn er möchte sofortige Befriedigung und lebt im HIER UND JETZT. Das Stück Torte JETZT ist ihm wichtiger als die gute Figur in ein paar Monaten! Kleine Ziele hingegen verhelfen Dir zu regelmäßigen Fortschritten und dabei motiviert zu bleiben. Solange es Spaß macht, ist der Schweinehund dabei!
  • Kenne Dein WARUM: Dein Warum ist die innere Kraft, die Dich zur Veränderung Deiner Gewohnheiten antreibt – wenn Du so willst, Deine Motivation. Es ist wichtig, sich einmal möglichst klar aufzuschreiben, was die Gründe für die Veränderung sind. Und nicht nur „ich möchte halt schlanker sein!“ Warum möchtest Du schlanker sein und abnehmen? Vor allem während einem Motivationstief hilft es, sich die Gründe durchzulesen, um dem inneren Schweinehund keine Chance zu lassen!
  • Erstelle Dir einen Plan: Wenn Du in Urlaub fährst, fährst Du ja auch nicht ohne Navi, oder? Entwickele einen gut durchdachten Plan – je genauer, desto besser vorbereitet bist Du und desto weniger Chance hat Dein Schweinehund, Dir dazwischenzukommen. Dieser Plan erarbeite ich mit Dir in meinen Ernährungscoachings selbstverständlich und passe diesen immer wieder an die aktuellen Gegebenheiten an. Denn wir leben in einer Welt, die sich schnell verändert und uns viele Möglichkeiten bietet. Das macht das Ganze oft schwieriger.
  • Du brauchst einen einfachen Plan B! Daher brauchst Du auch einen Plan B! Damit ist gemeint, immer eine Ausweichoption zu haben, um zu verhindern, dass es beim Abnehmen doch wieder die Fertigpizza oder der Snack vom Bäcker wird. Schnelle Rezepte oder eingefrorene Meal-Prep Mahlzeiten, wenn die Zeit mal knapp wird, sind super oder die Nüsse für den kleinen Hunger zwischendrin, die Du immer in Deiner Handtasche hast.
  • Schaffe Dir eine unterstützende Umgebung: Umgeben Dich mit Menschen, die Deine Ziele unterstützen und Dich ermutigen. Vermeiden „Miesepeter“ und Zweifler, die Dir Dein Vorhaben mies machen und Dir einreden wollen, dass Du es nicht schaffst! Ob Du Versuchungen aus Deinen Schränken verbannen willst, sei Dir überlassen. Es macht das Ganze auf jeden Fall einfacher. Suche Dir gerne auch Menschen mit demselben Ziel! Gegenseitige Motivation ist super! Bestes Beispiel ist, in der Gruppe oder mit einem Trainingspartner zum Sport zu gehen. Die Verabredung mach das ganze Vorhaben „verbindlicher“.
  • Belohne Dich! Überlege Dir geeignete Belohnungen für das Erreichen von Meilensteinen und Teilzielen. Diese Belohnungen sollen aber bitte nichts mit Essen zu tun haben und sehen bei jedem anders aus. Beim einen ist das der Tag im Spa, beim nächsten ein gutes Buch und wieder der nächste kauft sich ein neues Outfit. Gerade bei größeren Zielen darf es auch mal ein Wellness-Wochenende sein – oder?
  • Positive Selbstgespräche/Positiv Denken: Sprich Dir innerlich gut zu, statt mit Dir zu schimpfen (wie wir es ja alle mal tun, teils nicht schön), dass Du schon wieder einen Ausrutscher hattest. Egal! Das Leben hält eben nicht an, weil wir abnehmen wollen! Weihnachten wird nicht abgeschafft! Daher lenke Deine Gedanken auf das, was schon klappt, was Du alles erreicht hast. Und vergiss die Tage, an denen es nicht so geklappt hat – im Endeffekt wird Dein Vorhaben trotz dieser Ausnahmen klappen!
  • Glaub an Dich! Selbstzweifel sind wie eine „selbsterfüllende Prophezeiung“. Wenn Du nicht glaubst, dass es klappt, wird es auch nicht klappen. Denn Dein Fokus ist darauf! Mit dem nötigen Selbstvertrauen machst Du das mit links und überwindest Deine Hindernisse, statt Dein Handtuch zu werfen.
  • Sichere Informationsquelle: für Fragen und Unterstützung bei der Umsetzung ist es gut einen Experten an seiner Seite zu haben. Nicht jemanden, der dasselbe auch durchgemacht hat und jetzt sogenannter Ernährungsberater ist (der Begriff ist in D nicht geschützt!). Sondern eine Fachkraft, wie ich es bin 😀
  • Ausrutscher gehören dazu! Jeder, der schon einmal abgenommen hat, kennt den Satz: „Jetzt ist doch eh schon egal“…genau da liegt aber der Fehler! Ein Stück Torte ist ein Lebensmittel, welches nicht das Recht hat darüber zu entscheiden, dass Du Dich schlecht fühlst oder gar hinschmeißt! Ausrutscher gehören dazu und Leckerlis müssen sogar mit eingebaut werden! Am nächsten Tag wird planmäßig weitergemacht!
  • Gestalte Deine Umgebung so, dass automatisch das Richtige passiert! Wenn Du beispielsweise zu wenig trinkst, stellst Du Dir die Flasche Wasser immer vor die Nase. Neigst Du bei Süßem zuzugreifen? Ab damit in den Schrank oder gleich aus der Wohnung! So gibst Du dem Schweinehund weniger Möglichkeiten zuzupacken!

Indem Du diese Strategien in Deine Abnehmreise integrierst, kannst Du Deinen inneren Schweinehund überwinden und eine erfolgreiche und nachhaltige Veränderung für Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden erreichen. Jetzt bringen wir das Ganze noch in eine sinnvolle Reihenfolge!

„Ausdauer wird früher oder später belohnt. Meistens aber später“

(Wilhelm Busch)

6 Schritte zur Zähmung des inneren Schweinehundes beim Abnehmen!

Eigentlich wehre ich mich gegen solche typischen „in 5 Schritten zum…“ Anleitungen. Aber in diesem Fall ist die Reihenfolge tausendfach positiv erprobt worden und eine andere macht auch gar keinen Sinn 😀

  1. Entscheidung gefällt? Reflektiere Dich selbst!

    Zunächst solltest Du einmal festhalten, wo Du momentan stehst – also Deinen IST-Zustand. In meinen Beratungen steht daher an erster Stelle immer das Ernährungsprotokoll. Das ist unglaublich wertvoll, um Deine Stolpersteine und Hindernisse beim Abnehmen und auch sonstigen Gesundheitsproblemen zu entdecken. Damit kann man dann im nächsten Schritt überlegen, wo man hin möchte (wie viel Kilo sollen beispielsweise weg) und wie die Schritte dorthin aussehen. Hier ist auch die Zeit sich einmal zu notieren, warum man sich diese Ernährungsumstellung denn vornehmen möchte (Dein WARUM). Wenn Du Dein Ernährungsprotokoll selbst reflektieren möchtest, können folgende Fragen dabei helfen.
    – Wie oft isst Du? Beim Abnehmen sollten es eher 3 Mahlzeiten statt 5 Mahlzeiten sein, mit ausreichend Pausen
    – Isst Du sehr unregelmäßig? Versuche Struktur in Dein Essen zu bringen!
    – Isst Du fettreich/kohlenhydratreich? Kombiniere kalorienreichere mit kalorienärmeren Lebensmitteln!
    – Süße Getränke? Ersetze durch Wasser, Eistee ohne Zucker, Infused Water
    – Zu große Esspausen von mehr als 5 Stunden? Wer abnehmen will, muss essen! Zu lange Pausen fördern Heißhungerattacken am Abend!
    – Du isst oft nebenbei! Ab jetzt kein Handy, TV, andere Ablenkung während dem Essen, Dein Gehirn registriert sonst keine Sättigung!
    – Du isst viele Süßigkeiten? Versuche diese mal nur noch nach der Hauptmahlzeit zu essen und beobachte, dass der Heißhunger weniger wird!
    – ….

  2. Realistische Ziele setzen

    Im zweiten Schritt – noch bevor Du startest, setzt Du Dir mit der SMART Methode Dein spezifisches, messbares, realistisches und an eine Zeit gebundenes Ziel. Ganz wichtig! Unterteile dieses in Teilziele. Wenn Du also 10 kg abnehmen möchtest, könntest Du Dir im Monat beispielsweise mindestens 2 kg vornehmen. So stellst Du sicher, dass Du Dich nicht von Deinem inneren Schweinehund beim Abnehmen ablenken lässt und Dich eher aufs Tun fokussierst, damit Deine kurzfristigen Ziele erreicht werden. Indem Du 5-mal Dein Teilziel erreichst, hast Du die 10 kg geknackt! Das motiviert zum Weitermachen!

  3. Einen Plan erstellen

    Entwickele einen Plan, der Deine bei Punkt 1 gefundenen Stellschrauben zum Abnehmen und gegebenenfalls mehr Bewegung oder Entspannung einschließt (betrachten wir in allen meinen Coachings, auch Deinen Schlaf!). Ganz wichtig: Gehe einen Schritt nach dem anderen! Wenn Du 5 Stellschrauben gefunden hast (z.B. zu viel Fett, süße Getränke usw.), fange mit EINER SACHE an. Erst wenn Du das Gefühl hast, dass diese eine Änderung nach einer Woche (oder zwei.) sitzt, kommt die nächste Stellschraube dazu. Am wichtigsten ist es eigentlich immer, erst einmal Struktur in den Essalltag zu bringen, also feste Mahlzeiten und Pausen dazwischen. Wende Dich gerne an mich, wenn Dir das zu kompliziert klingt. Ist es nicht, versprochen. Wenn das einmal ein „Profi“ mit Dir macht, weißt Du, wie es geht und die Kilos purzeln!

  4. Organisiere das Drum herum und STARTE 😀✅

    Da Du Deine Stolpersteine und Stellschrauben aus dem Ernährungsprotokoll ja nun kennst, Dir ein Ziel inklusive Teilzielen überlegt hast, Dir Dein WARUM notiert hast und einen Plan gemacht hast, in welcher Reihenfolge Du Deine Stellschrauben angehen möchtest, kannst Du eigentlich starten! Ich empfehle aber immer noch etwas „Vorbereitungen“ zu treffen und sich schon einmal mit den nötigen Lebensmitteln einzudecken, eventuell etwas für seinen Plan B (siehe oben) bereitzuhalten und Lebensmittel, die Dir gefährlich werden können im Vorrat zu reduzieren. In meinen Ernährungsberatungen bekommst Du dafür natürlich die notwendigen Unterlagen wie einen Einkaufs- und Vorratsguide! Und dann: STARTSCHUSS😀✅

  5. Umsetzen, reflektieren, weiter umsetzen, belohnen 😀

    Konzentrieren Dich am besten immer auf die Umsetzung und habe Dein nächstes Teilziel im Fokus. Ich empfehle auch nicht öfter, als einmal die Woche auf die Waage zu gehen. Wiegst Du Dich jeden Tag, gibst Du Deinem Schweinehund einfach zu viel Mitsprache und Vetorecht! Denn Gewichtsabnahme läuft NICHT linear. Allein etwas mehr Salz an einem Tag und Du wiegst den nächsten Tag ein Kilo mehr! Auch schlechter Schlaf kann zu mehr Kilos und Heißhunger am nächsten Tag beitragen. Es gibt viel zu viele Einflussfaktoren auf das Gewicht. Wichtig ist, dass die Tendenz stimmt. Wenn es mal einen Rückschlag gibt, mach Dich nicht verrückt. Einfach am nächsten Tag weitermachen. Du hast Dein erstes Teilziel erreicht? Herzlichen Glückwunsch! Jetzt ist es Zeit für eine Belohnung (siehe oben!). Und weiter geht es!

  6. Ziel erreicht – und jetzt?

    Herzlichen Glückwunsch! Du hast Dir ein neues Essverhalten angewöhnt und hast Deine Ernährung umgestellt! Nun empfehle ich Dir, das neu erlernte Verhalten unbedingt beizubehalten, denn so wirst Du in der Zukunft keine Probleme mehr mit zuviel Gewicht haben! Doch Verhalten ist nicht in Stein gemeißelt und unser Alltag verändert sich immer wieder. Wenn es mal wieder nach oben geht: Beginne bei Schritt 1 und identifiziere Deine Stellschrauben!

GUT ZU WISSEN

Kurzum: Vermeide diese häufigsten Fehler bei der Zähmung des innereSchweinehundes

  • Extreme Diäten
  • Unregelmäßigkeit beim Essen
  • Überforderung – ansonsten Latte niedriger ansetzen, mit leichteren Dingen starten
  • Negative Selbstgespräche
  • Vergleiche mit anderen
  • Bewegungsmangel
  • Versuchungen im Haus
  • Einseitige Ernährung: zu viel Fett/Kohlenhydrate
  • Strenge Verbote
  • Mangelnde Planung und Organisation
  • Miesepeter
  • Schuldgefühle
  • Schlafmangel
  • zu viel Stress

*PS: Suche Dir Dinge heraus, die auf Dich persönlich zutreffen!

Folgen von wiederholtem Scheitern


Wiederholtes Scheitern beim Abnehmen und dem Überwinden des inneren Schweinehundes kann zu geringem Selbstvertrauen, Frustration, Motivationsverlust, negativen Emotionen und einem schlechten Selbstbild führen – dafür habe ich Verständnis und um Dir da herauszuhelfen bin ich da. Wahrscheinlich hast Du bisher einfach „nur“ Diäten gemacht. Und eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: DIÄTEN FUNKTIONIEREN NICHT! Es war einfach nur noch nicht das Richtige dabei! Mach Dir keine Vorwürfe und gib Dir die Chance mit einer Ernährungsumstellung abzunehmen. Gerne unterstütze ich Dich bei der Umsetzung!

Was hat bei mir bei der Überwindung funktioniert?

Auch ich habe durch einen Schwangerschaftsdiabetes nach der Schwangerschaft noch 25 kg mehr auf die Waage gebracht. Ich kann Dir das Thema Gewichtsreduktion also nicht nur „in der Theorie“ näherbringen. Auch ich hatte all diese Hochs und Tiefs wie Du, kenne Heißhunger und den inneren Schweinehund (meiner oder meine heißt übrigens „Sophie“) nur allzu gut und ein Teil dessen, was ich hier schreibe, entstand aus meiner eigenen Erfahrung, nicht nur aus den Erfahrungen, die ich mit meinen Patienten/innen und Klienten/innen machen darf.

Alltagstipp:

Mit diesen Tipps wird die erste Woche* ein Kinderspiel

  • Konzentriere Dich aufs Tun!
  • Lasse Dein langfristiges Gewichtsziel erst einmal außen vor
  • Konzentriere Dich auf Dein Etappenziel
  • Lese Dir täglich Dein WARUM durch!
  • Mach Dir eine Liste zum Abhaken (Motivation pur!)
  • Keine Vorwürfe bei Ausreißern! Einfach am nächsten Tag weitermachen!
  • Spaß nicht vergessen! Versuche z.B. neue Lebensmittel und Rezepte,
  • Dir fehlt Bewegung? Dreh die Musik auf und tanz zu Deinem Lieblingslied (Motivation pur! Und Glückshormone for free 😀🤸‍♂️🤸‍♀️)

*mit der ersten Woche ist die erst Umsetzungswoche gemeint (Schritt 4)

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Du hast es selbst in der Hand! Was Du noch tun kannst, um besser zu essen, abzunehmen oder Krankheiten in den Griff zu bekommen, erfährst Du in den folgenden und vergangenen Ratgeberkarten! Du traust Dir die Veränderung nicht alleine zu? Melden Dich gerne bei mir und vereinbare ein kostenloses Infogespräch oder einen Termin. Reminder: Ihre Krankenkasse unterstützt Dich finanziell und übernimmt bis 100% der Kosten für die Ernährungsberatung – ich freue mich auf Dich!

Healthy Greetings / Stay healthy,

Deine Simone

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